“FREPAP AL CONGRESO, FREPAP AL CONGRESO!” tönt es laut von der Strasse her, als wir durch Miraflores spazieren. Anhänger der Partei “Frente Popular Agrícola del Perú”, kurz FREPAP drängen sich in einem schier endlos langen Konvoi aus unterschiedlichsten Fahrzeugen durch den dichten Verkehr mitten durch Lima. Mit wehenden Fahnen, Parolen aus scheppernden Lautsprechern und Musik aus eben solchen ist ihnen viel Aufmerksamkeit auf den Strassen garantiert.

Am 26. Januar 2020 finden in Peru ausserordentliche Kongresswahlen statt, weil Präsident Martin Vizcarra am 30. September 2019 den Kongresses aufgelöst hat. Dies war die Konsequenz aus einem mehrmonatigem Machtkampf zwischen Exekutive und Legislative um Anti-Korruptions-Reformen. Insgesamt 130 Kongressabgeordnete in 26 Wahlbezirken müssen jetzt neu gewählt werden. Der Wahlkampf ist gut spür- und vor allem auch sichtbar in Lima. Überall lächeln und winken sie von den überdimensionalen Wahlplakaten, die Kandidatinnen und Kandidaten, die gerne in den Kongress möchten und versuchen einen guten Rang in der Wählergunst zu erreichen. Die Wahlbeteiligung wird hoch sein. In Peru herrscht Wahlpflicht, wer nicht an die Urne geht, dem droht eine Geldstrafe.

Nachtrag: Wir erfahren von Lehrpersonen des Colegio Pestalozzi, dass während der Wahlen das sogenannte “Ley Seca” gilt. Das Gesetz verbietet den Verkauf von alkoholischen Getränken in Bars, Geschäften, Selbstbedienungsgeschäften, Supermärkten und anderen gewerblichen Einrichtungen anlässlich der Kongresswahlen 2020 für 48 Stunden. Ziel davon ist es, das ordnungsgemäße Funktionieren des Wahltags am 26. Januar zu gewährleisten.

Kurzer Bericht von TVPerú Noticias zur Ley Seca (in Spanisch)