Wer sich in Perus Metropole Lima fortbewegen will, entscheidet sich oftmals für ein Taxi. Es gibt sie wie Sand am Meer und im Vergleich zu Bern sind die Preise äusserst moderat. Man hört zwar Geschichten von Abzockerei oder Überfällen auf Touristen, welche sich in ein falsches Taxi gesetzt haben, ausgeraubt und dann an einer unbekannten Stelle abgesetzt wurden. Wir haben auch bei unseren früheren Reisen in Peru diesbezüglich keine schlechten Erfahrungen gemacht und mit der Zeit auch einen gewissen Fatalismus entwickelt was das Taxifahren angeht. Eigentlich sollte jeder Fahrer und jede Fahrerin, von letzteren gibt es praktisch keine, als offizielles Taxi zertifiziert und amtlich zugelassen sein. Dies ist jedoch sehr schwierig zu erkennen, denn viele Taxis sehen aus wie normale Autos, da auch Privatpersonen ihr Glück als Fahrer versuchen. Zusätzlich gibt es noch die hochoffiziellen, gelben Taxis, welche aber schnell einmal das Doppelte kosten. Taximeter sind hier gänzlich unbekannt. Wir praktizieren dies jeweils so, dass vor dem Einsteigen ins Fahrzeug der Preis verhandelt und festgelegt wird. Dies klappte bisher immer sehr gut.
Von einer Bekannten erhalten wir den Tipp, uns einmal die App Beat anzusehen. Dies ist im Apples App Store oder auf Google Play kostenlos erhältlich und kann so unkompliziert auf dem Mobile installiert werden. Die Registrierung als Benutzer ist ebenfalls einfach und geht schnell vonstatten. Vornamen, E-Mail und Telefonnummer (diese muss in Peru registriert sein), werden benötigt und es kann losgehen. Als Erstes wird der Ausgangsort eingegeben, an dem man abgeholt werden will. Dieser kann auch automatisch mittels Ortung gemacht werden, doch ist dies meistens etwas ungenau. Um sicherzugehen, geben wir immer Strasse und Hausnummer an. Als zweiter Schritt folgt die Angabe des Zielortes. Nun sind auch schon der Preis und die ungefähre Dauer der Fahrt ersichtlich. Wir bestätigen mit einem Klick die Angaben und unsere Anfrage geht raus. Meistens dauert es keine zwei Minuten und ein Fahrer hat unseren Auftrag angenommen. Das Display zeigt Marke und Modell des Fahrzeugs, ein Foto und den Namen des Fahrers, seinen momentanen Standort und die geschätzte Zeit, welche er bis zu unserem Standort benötigt. In der Regel sind das eine bis maximal fünf Minuten bis das Taxi da ist. Nach einer Bestätigung der bevorstehenden Fahrt, Nennung des Vornamens und des Ziels reichen hier aus, steigen wir ein und werden zur gewünschten Adresse gefahren. Falls es aus irgendeinem Grund zu Unstimmigkeiten während der Fahrt kommen sollte, könnte man sich mit einem Klick telefonisch mit der Zentrale von Taxibeat verbinden. Am Ende der Fahrt kassiert der Chauffeur den Betrag ein, entriegelt die Türen und wir steigen aus. Der Taxifahrer kann nun in der App noch von einem bis fünf Sternen bewertet werden.
Seit 23 Tagen verwenden wir nun Taxibeat und haben den Dienst bereits 50 Mal in Anspruch genommen. Ausser zweimal, als die Netzverbindung gestört schien, klappte alles wie am Schnürchen. So konnten wir unseren Fahrern und den zwei Fahrerinnen immer volle Punktzahl bei der Bewertung geben. Insgesamt haben wir für alle Fahrten 412 Soles bezahlt, was rund 120 Schweizer Franken entspricht. In der App kann zudem jede Fahrt nachträglich aufgerufen werden: Strecke, Datum, Preis samt den Kontaktdaten der Fahrer, falls einmal etwas im Taxi vergessen werden sollte. Wer nicht in bar bezahlen will, kann in der App seine Kreditkarte hinterlegen. Dies ist insbesondere praktisch, da sich viele Taxifahrer mit Wechselgeld etwas schwierig tun und es bereits mit einer 20 Soles Banknote kompliziert werden kann.
Neben Taxibeat gibt es natürlich auch Uber, Easy Taxi und sehr wahrscheinlich noch andere Anbieter, welche ähnlich funktionieren. Wir sind jedoch bis dato sehr zufrieden mit Taxibeat.
