Exakt vor einem Jahr sind wir in Lima angekommen. Und wie es gewisse Fotoapplikationen so an sich haben, werden einem von Zeit zu Zeit Bilder von Ereignissen angezeigt, welche sich eben beispielsweise genau vor einem Jahr zugetragen haben. Dies war heute der Fall. Google Fotos hat uns mit einer Auswahl an Fotos unsere ersten Tage in Lima in Erinnerung gerufen. Es fühlt sich nicht so an, als ob wir schon ein Jahr hier wären. Und doch, wenn wir die Fotos aus unseren Anfängen betrachten, scheint es, als ob diese Zeit schon sehr lange zurückläge.

Flughafen Lima – Ankunft mit Sack und Pack

Wir werden vom Schuldirektor mit dem Schulbus am Flughafen abgeholt und ins Hotel gefahren. Es reicht für einen Schnappschuss aus dem Bus. Die Fahrt über den Circuito de Playa ist dokumentiert. Hier fahren jetzt am Sonntag bekanntlich keine Autos und wir sind die Strecke mittlerweile schon einige Male mit mit dem Fahrrad abgefahren. Damals unvorstellbar, dass hier einmal kein motorisierter Verkehr unterwegs sein würde.

Mit dem Schulbus unterwegs zum Hotel.

Nach der ersten Nacht im Hotel, machen wir uns in der Umgebung auf die Suche nach einem stärkenden Kaffee. Diesen finden wir im nahegelegenen Pache Café. Und wir landen auf Anfrage gleich in der Story des hauseigenen Instagram-Kanals. Und schon hat man ein wenig das Gefühl, dazuzugehören.

Nach einer Woche Hotel, der Umzug in unsere Airbnb Wohnung im Zentrum von Miraflores. Auch dabei hilft uns der Schuldirektor mit dem Bus. Wir freuen uns auf unsere erste richtige Bleibe, hoffen dass diese uns ein wenig das Gefühl gibt von einem Zuhause. Deshalb wird auch gleich der erste grosse Einkauf getätigt, inklusive “Viva Home” – Geschirr – Starter – Kit.

Wir tasten uns langsam heran an das neue Leben. Erkunden die nähere Umgebung. Und alles ist “zum ersten Mal” und deshalb beeindruckend: Die vollen Regale in den Einkaufsmärkten, die Nebelschwaden, die sich von der Küste herkommend durch die Strassen schleichen und die Häuser einpacken, die zahlreichen, freilebenden Katzen im Parque Kennedy, alltägliche Strassenszenen. Alles ist neu und aufregend und zuweilen auch verunsichernd. Es fühlt sich gut an, heute auf diese Zeit zurückzublicken und die Gewissheit zu haben, dass man mit so einigem vertraut wird. An manche Dinge gewöhnt man sich mit der Zeit: der dichte Verkehr, lange Wartezeiten, umständliche Abläufe, der Lärm, längere Distanzen, andere Dimensionen, kein Trinkwasser in der Leitung. Und manchmal kann man sich schon ein wenig orientieren. Anderes bleibt neu und ungewohnt, immer wieder, lässt uns etwas staunend und manchmal auch verwundert zurück. Das Abenteuer geht weiter.