Am Tag nach unserer Ankunft werden wir um 5:50 Uhr vor dem Hotel abgeholt und zum Colegio Pestalozzi, unserer neuen Arbeitsstelle, gefahren. Dort wartet die Chefin der Agentur, welche von der Schule beauftragt worden ist, uns bei der Anmeldung bei den peruanischen Behörden behilflich zu sein. Schon im Auto erhalten wir ein Blatt Papier, welche das bevorstehende Prozedere und die dazugehörigen Anweisungen beschreibt. Nach einer halbstündigen Fahrt mitten durch das noch ziemlich verschlafene Lima, setzt sie uns vor dem Gebäude der Interpol ab, nachdem sie uns mit ihrer Mitarbeiterin Miranda bekannt gemacht hat.  Miranda, die ihrerseits schon eine halbe Stunde in der Warteschlange vor der noch geschlossenen Behörde gewartet und unseren Platz reserviert hat, erklärt uns, dass sich der Ablauf nicht unbedingt mit dem auf dem Papier beschriebenen decken werde, da dies von Tag zu Tag ändern könne.  Langsam wird die Warteschlange länger und länger, ein Mann verkauft Kaffee in Pappbechern und Kugelschreiber mit schwarzer Tinte, welche für das Ausfüllen der Formulare unabdingbar sind. Mit halbstündiger Verspätung öffnet sich die Türe und ein Teil der Wartenden, zu dem auch wir gehören, darf den Hof auf der anderen Seite der Mauer betreten. Dort müssen wir uns in einer Linie aufstellen. Eine Polizistin weist in strengem Ton die Begleitpersonen wie Miranda an, sich wieder nach draussen zu begeben. Danach geht es im Gänsemarsch in einen Raum am anderen Ende des Gebäudes, wo wir auf Plastikstühlen Platz nehmen. Formulare werden verteilt und jeder Person wird eine Nummer zugewiesen. Nun werden die Formulare ausgefüllt. Unter anderem müssen darauf Narben und Tattoos genau angegeben werden. Als Nächstes folgen Fotografien der einzelnen Personen und eine kurze Dentaluntersuchung bei einem Zahnarzt, welcher die Zahnstellung und allfällige Zahnplomben auf einer Gebissskizze einträgt. Wieder zurück im Warteraum werden mit Tinte Fingerabdrücke erstellt. Nach einer kurzen Wartezeit erhalten wir ein Dokument, welches bestätigt, dass wir nicht zur Verhaftung ausgeschrieben sind oder sonst ein Grund vorliegt, welcher einer Arbeitsbewilligung im Wege stehen würde. Wir werden angewiesen, die Angaben noch einmal zu kontrollieren und dürfen dann das Gebäude verlassen. Draussen wartet Miranda, welche überrascht ist, dass alles so schnell abgewickelt wurde. 

Im Taxi geht es weiter zum Migrationsamt, welche sich in einem unterirdischen Parkhaus inmitten eines Verkehrskreisels befindet. Auch hier werden noch einmal Fingerabdrücke genommen und Fotografien erstellt. In 30 bis 60 Tagen, so die Beamten, werden wir unser Carné de Extranjería erhalten, welches uns erlaubt in Peru zu arbeiten.